Abenteuerfreizeit von drei Schulen im Duisburger Norden

Gruppenfoto

Zum sechsten Mal haben wir am 13. /14. Juli 2011 diese von allen Beteiligten als erfolgreich und sinnvoll bewertete Aktion mit Klettern, kooperativen Abenteuerspielen und einem Fairness- Fußballturnier durchgeführt.

Während in den vorangegangenen Jahren im Durchschnitt 35 bis 40 Jungen der Klassen 7/ 8 aus bis zu fünf verschiedenen Duisburger Förderschulen, Hauptschulen und Gesamtschulen an dem zweitägigen Vorhaben teilnahmen, hatten wir in diesem Jahr den Ausfall zweier Schulen auf Grund einer Erkrankung und parallel laufender Projekttage zu verkraften.

Bei der Auswahl der Teilnehmer, die überwiegend aus Schulen im Duisburger Norden kommen, achten wir in mehrfacher Hinsicht auf besondere Bedürftigkeit: soziale Auffälligkeiten, fehlende (sinnvolle!) Anregungen im Freizeitbereich und beschränkte finanzielle Möglichkeiten zur Realisierung schöner Erlebnisse.

Den Finanzierungsrahmen für Bustransfer, Unterkunft, Verpflegung und Preise (in Form einer Urkunde und eines schönen Lederballs für jede Schule) sowie für die Kletterexperten von „grenzenlos“ sicherte exkl. eines zahlbaren (geringen!) Eigenanteils der Schüler in den vorangegangenen Jahren das Duisburger Jugendamt aus einem Etat zur Förderung der Kooperation von Jugendhilfe und Schule.

Auf Grund der äußerst angespannten Finanzsituation der Stadt Duisburg erfolgt aktuell die Freigabe von Mitteln durch den Regierungspräsidenten nur für absolute Pflichtaufgaben, zu denen unsere oben beschriebene Aktion leider nicht gezählt wird. Deshalb konnte für die Durchführung der Abenteuerfreizeit in diesem Jahr nicht auf städtische Mittel gesetzt werden.

Wir dankender Duisburger Stiftung für Umwelt, Gesundheit und Soziales dafür, dass sie großzügig in die Bresche gesprungen ist und so die Durchführung unseres Projekts ermöglicht hat.

In diesem Jahr fuhren 25 Schüler der Anne-Frank-Hauptschule, der Förderschule Lernen Kopernikusstraße und der Hauptschule Beim Knevelshof mit uns zum Eyller See.

Wettermäßig wurden wir in diesem Jahr nicht verwöhnt. Am ersten Tag regnete es durchgehend bis tief in die Nacht. Zwar war alles etwas glitschig und rutschig, aber wir konnten trotzdem ausgiebig klettern und Fußball spielen.

Dabei zeigte es sich erneut, dass Klettern eine Mischung aus Selbsterfahrung und Gemeinschaftsgefühl ist. Man baut Vertrauen in einen anderen Menschen auf und kann dank seiner Unterstützung Erfahrungen machen, die einem sonst verschlossen blieben. Man lernt seinen eigenen Körper gezielt einzusetzen und Strategien zur Bewältigung von Bewegungsaufgaben zu entwickeln,während man gleichzeitig die Unterstützung und den Zuspruch durch die Sichernden erfährt.

So waren unsere drei ausgewählten Kletterstationen (Flying Bridge, Burmabrücke, Riesenschaukel)wieder einmal eine wunderbare Möglichkeit mehr über sich und die anderen zu erfahren und ein erster Schritt hin zur Zusammenarbeit und zum Vertrauen in andere Personen.

Das lange Klettern, mit dem wir begonnen hatten, sorgte dafür, dass alle Jungs richtig heiß aufs Fußballspielen waren, das wir dann in drei Einheiten „Jeder gegen jeden“ gegen Abend starteten, nach dem Grillen und Stockbrotessen bis in die Dunkelheit fortsetzten und am nächsten Morgen zum Abschluss brachten.

Gott sei Dank hatten wir die wichtigen Fairnessregeln für dieses Turnier schon per Mikro im Bus verkündet.

Auf dem nassen Rasen will man nicht noch im Regen stehen und lange Erklärungen hören,sondern einfach nur noch spielen und, solange die Kondition reicht, auch rennen und rutschen.

Klar war,dass faires Spiel angesagt und Grätschen sowie Meckern und Beleidigen absolut verboten waren. Wenn eine Mannschaft das ohne Einschränkung schaffte, bekam sie pro Spiel zwei Fairnesspunkte zusätzlich. Für eine gelbe Karte gab es einen Fairnesspunkt Abzug. Für eine rote Karte hätte man in dem jeweiligen Spiel ganz auf die Fairnesspunkte verzichten müssen.

Letzteres ist Gott sei Dank nicht vorgekommen.

Am Ende eines fairen Turniers war die Hauptschule Beim Knevelshof mal wieder der Sieger, die Anne-Frank-Schule wurde Zweiter und die Kopernikusschule landete auf dem dritten Platz.

Erwähnt werden muss noch, dass alle Jungs richtig gut geschlafen haben und nachts nicht über den Zeltplatz geirrt sind.

So hatte das nasse und kalte Wetter doch auch etwas Gutes: einmal im Schlafsack wollte keiner mehr raus!

 

Klaus Merkes,Sonderschullehrer an der Städt. Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Kopernikusstraße 38, 47167 Duisburg

www.du.nw.schule.de/kop